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Exergames – Exer what?

#mirschaffedas

Exergame ist ein Kofferwort aus dem englischen Wort «exercise» und «gaming» und bezeichnet Computerspiele, die zu körperlicher Bewegung und Reaktion auffordern. Die digitale Spiele-Art vernetzt kognitive und motorische Fähigkeiten, doch ist die körperliche Belastung beim Exergaming genauso hoch wie bei herkömmlichem Sport?

Virtuelle Realität

Seit der Einführung der Kinect Xbox 360 im Jahr 2010 gibt es heutzutage viele Exergames Alternativen (Playstation Move, Nintendo Wii etc.). Durch das Aufkommen von Head-Mounted Displays (ein auf dem Kopf zu tragendes visuelles Ausgabegerät) wie bspw. der Oculus Rift, HTC Vive, PlayStation VR und Samsung Gear, wurde Exergaming auch zum Teil der virtuellen Realität und der virtuellen Rehabilitation.

Exergaming verspricht mehr Spass an der Bewegung, aber ist es wirklich so effektiv wie richtiger Sport? Motiviert das digitale Spiel und führt es dauerhaft zu mehr Bewegung? Werfen wir dazu einen Blick auf aktuelle Studien:

FRAGE 1: Ist die körperliche Belastung beim Exergaming genauso hoch wie bei herkömmlichem Sport?

In sechs Studien mit insgesamt 268 (mehrheitlich wenig körperlich aktiven) jungen Erwachsenen benutzte eine Gruppe die Konsolen für sportliche Aktivitäten (Exergaming). Die Vergleichsgruppe eine entsprechende herkömmliche Bewegungsmethode.

Es wurde verglichen:

1. Wii Fit «Free Run» versus Walking auf dem Laufband

2. Xbox Kinect «River Rush» (Whole Body Exergame) versus Walking auf dem Laufband

3. Wii Fit «Boxing» versus Sandsackboxen

4. Wii Fit «Tennis» versus Tennis spielen auf einem Hartplatz

5. Gamebike Spiel «Greedy Rabbit» versus freies Fahren am Fahrradheimtrainer

Ergebnisse

Exergaming kann körperlich ähnlich herausfordernd sein wie herkömmliche Sportarten. Bei bestimmten Sportarten ist die körperliche Belastung beim Exergaming mit der Spielekonsole sogar etwas höher als bei der Originalsportart. Das gilt zum Beispiel für Walking auf dem Laufband. Im Vergleich zum Original etwas geringer fällt die Belastung bei den Sportarten Radfahren, Sandsackboxen und Tennis (Doppel) aus.

Nebenwirkungen durch Exergaming wurden in den Studien nicht berichtet.


FRAGE 2: Steigert Exergaming das Ausmass an regelmässger Bewegung und welchen Einfluss hat Exergaming auf die Motivation, sich regelmässig zu bewegen?

Ergebnisse

Ob Erwachsene mit Bewegungsmangel durch Exergaming ihre körperliche Aktivität steigern können, geht aus den derzeit vorhandenen Studien nicht verlässlich hervor. Exergaming allein ist also noch kein Garant für mehr Bewegung.

Die aktuelle Studienlage ist ausserdem nicht ausreichend, um verlässlich beurteilen zu können, ob sich die Verwendung von Exergames auf die Motivation zu regelmässiger körperlicher Aktivität bei Personen auswirkt, die sich wenig bewegen.


Fazit

Exergames sind zunehmend im Trend bei jeder Altersgruppe. Exergaming kann körperlich ähnlich herausfordernd sein wie herkömmliche Sportarten. Gerade Sportler setzten in Regenerationsphasen auf Exergames: Beispielsweise kann ein virtuelles Skipistentraining Spitzensportlern nicht nur zur Optimierung ihrer Wettkampfleistungen dienen, sondern auch zum gezielten Aufbau nach Verletzungen oder Operationen. Es lässt sich unter anderem auch die Regeneration von lädierten Bändern oder der Patella-Sehne beschleunigen. Exergaming wird vermehrt für rein präventive Zwecke zum Fitness- und Muskelaufbau genutzt, sozusagen als Fitnessstudio mit erhöhtem Spassfaktor. Ob Erwachsene mit Bewegungsmangel durch Exergaming ihre körperliche Aktivität steigern können und ob Exergaming inaktive Personen zu mehr Bewegung motivieren kann, lässt sich anhand der vorhandenen Studien noch nicht verlässlich beurteilen.


Quellen: https://www.sanitas.com/de/magazin/entwickeln-fuer-morgen/exergaming.html https://de.wikipedia.org/wiki/Exergaming https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/mehr-bewegung-aber-wie/exergames-mehr-bewegung-mit-der-spielkonsole

Bild: https://pixabay.com/de/photos/vr-virtuelle-realit%c3%a4t-brille-3411378/


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