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Die eigene Marionette


#mirschaffedas

Abhängig wie eine Marionette - so scheint es diese Tage in Zeiten der Pandemie. Das Corona-Virus und die Entscheide der Regierung beeinflussen unseren Alltag, was wir tun dürfen und lassen müssen. Die Folgen der Entscheide schränken mehr oder weniger ein.



Ja, tatsächlich können wir nicht alles in unserem Leben kontrollieren und verändern. Was vor der Pandemie bereits der Fall war, macht sie nun eindrücklich erlebbar. Das Schwierige daran ist, wenn der Blick auf den gegebenen, nicht veränderbaren Dingen hängen bleibt (bspw. Reaktionen anderer, Gesetze, Medienberichte). Mögliche Folgen davon sind ein Gefühl der Hilflosigkeit, Aggressivität, Passivität, Rückzug, Zweifel…

Durch diesen innerlichen Kampf gegen unkontrollierbare Faktoren verlieren wir physische und emotionale Kraft für andere relevante Dinge im Leben. Auf die Dauer ist das für die Psyche und das soziale Leben ungesund.


Resiliente* Menschen können ihre psychische Gesundheit während schwierigen Zeiten aufrechthalten. Von ihnen können wir also einiges lernen. Ein wichtiger Aspekt (nebst weiteren) ist, sie richten ihren Fokus nicht auf unveränderbare oder unkontrollierbare Dinge, sondern sie nehmen diese immer wieder an und konzentrieren sich auf den eigenen persönlichen Kontroll- und Einflussbereich. Ihre Einstellung, ihr Tun, ihre Gedanken, mögliche Lösungen. So gelingt es resilienten Menschen trotz Hindernissen, die Situationen hilfreich zu meistern. Sie erkennen dadurch, dass sie mit ihren Fähigkeiten und ihrem Tun im Alltag etwas bewirken können. Das stärkt u.a. die Selbstwirksamkeitserwartung**. Die Überzeugung, dass sie die Situation mit den unkontrollierbaren Faktoren aus eigener Kraft meistern können. Die emotionale Last ist zwar da, aber es lähmt sie nicht. Die eigene Marionette im bestehenden Rahmen in und an die Hand nehmen - das ist gesundheitsfördernd.

 

*Resilienz: Psychische Widerstandsfähigkeit / Belastbarkeit / Anpassungsfähigkeit in schwierige Lebenssituationen und Krisen zu bewältigen und in einen seelisch gesunden Normalzustand zurückzukehren.


**Selbstwirksamkeitserwartung: Das Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit auch unter extremen Belastungen

 

Übungsidee: Nehmen Sie sich am Ende des Tages einige Minuten Zeit. Machen Sie es sich gemütlich und beantworten Sie schriftlich folgende beiden Fragen:

«Was habe ich heute Schönes erlebt? Und was habe ich dazu beigetragen, dass es schön wurde und diese Situation zustande kam?»

Schreiben Sie ca. drei Erlebnisse auf. Folgen davon sind u.a.: Stärkung des Selbst und Wohlfühlglücks.


Was Sie direkt beeinflussen können – einige Ideen: https://dureschnufe.ch/psychisch-gesund-bleiben/

 


Autorin: Andrea Jenzer

Psychologin FSP, in der Wirtschaft und im Sport

www.bergerimpression.ch







Quellen:

Literatur:

Benight, C.C. & Bandura, A. (2004). Social cognitive theory of posttraumatic recovery : the role of perceived self-efficacy. Behaviour Research and Therapy, 42(10), 1129-1148. Zugriff am 03. August 2018 unter https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0005796703002304.

Mourlane, D. (2014). Resilienz. Die unentdeckte Fähigkeit der wirklich Erfolgreichen. Business Village.

Geo (28.01.2022). Resilienz – das Geheimnis innerer Stärke. https://www.geo.de/magazine/geo-wissen/19986-rtkl-widerstandskraft-resilienz-das-geheimnis-der-inneren-staerke.

Hausler, M. (2017). Mehr Glücksgefühle durch den positiven Tagesrückblick. https://www.gluecksrezepte.at/positive-psychologie/positiver-tagesrueckblick-pdf/ (28.01.2022).

Bild: https://www.pexels.com/de-de/foto/schwarz-und-weiss-model-dramatisch-marionette-6425/






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